Tapes sind spezielle, elastische Klebebänder, die aus einem dehnbaren Baumwollstoff oder aus Nylon bestehen und in der Längsrichtung bis zu 140 % dehnbar sind.
Sie sind mit einer Klebeschicht aus Acryl versehen, die in Form einer Sinuswelle aufgetragen ist, sodass das Tape mit einem sanften Druck auf das Gewebe wirken kann. Tapes verfügen über dieselbe Dicke und Elastizität wie unsere Haut, wodurch sie sich gut an unsere natürlichen Bewegungen anpassen können. Sie werden begleitend und unterstützend in der Physiotherapie, osteopathischer Behandlung und physikalischer Therapie eingesetzt.
Der japanische Chiropraktiker Kenzo Kase hat die kinesiologische Tape-Therapie erfunden. Der Begriff Tape stammt aus dem Englischen, wo dieses Wort „Band“ bedeutet, und „Kinesis“ steht für „Bewegung“. Es geht um das Klebeband zur Optimierung der Beweglichkeit und der Bewegungsfreiheit der betroffenen Stelle.
Die Funktion eines Tapes beruht auf dem Reizen der Hautrezeptoren mit dem Effekt einer Massage. 85 % der Schmerzpunkte befinden sich auf unserer Haut. Das Kinesiotape übt einen Zug auf die obere Schicht der Haut aus, reizt die Nervenenden und aktiviert dadurch das schmerzstillende System. Daneben werden auch die Durchblutung der kleinsten Gefässe und der Lymphfluss angeregt, was zu einer besseren Nährstoffversorgung und zur Stimulation des körpereigenen Heilungsprozesses beiträgt.
Da das Kinesiotape die Haut abhebt, entstehen Freiräume zwischen Unter- und Oberhaut, wo viele Rezeptoren liegen. Das fördert die Linderung der Schmerzen. Je nach Klebetechnik kann die Tape-Therapie bei vielen Beschwerden helfen.
Sie beugt Verletzungen bei intensivem Sporttraining vor, indem sie Muskeln, Bänder und Sehnen entlastet. Sie beschleunigt die Heilung nach Sportverletzungen wie Verstauchungen oder Muskelfaserrissen und entspannt verspannte Muskeln des Schultergürtels, der Halswirbelsäule und des Rückens nach dem mehrstündigen Sitzen am Bürotisch.
Tapes – insbesondere Kinesio-Tapes – werden in der modernen Schmerz- und Bewegungstherapie vielseitig eingesetzt und erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei Sportlern, Physiotherapeuten und in der Rehabilitationsmedizin. Sie bieten eine schonende, medikamentenfreie Möglichkeit, den Heilungsprozess zu unterstützen.
Muskuläre Beschwerden wie Muskelverspannungen, -verhärtungen oder Zerrungen werden durch die elastische Anlage des Tapes entlastet, wodurch Schmerzen reduziert und die Beweglichkeit verbessert werden.
Bei Arthrose, Instabilitäten oder Überlastung von Knie-, Schulter- oder Sprunggelenken sorgen Tapes für Stabilität, ohne die Bewegungsfreiheit stark einzuschränken.
Tapes können die Haltung bei Rücken- und Nackenschmerzen positiv beeinflussen und Verspannungen durch sanfte, dauerhafte Reize auflösen.
Lymphtapes helfen, den Lymphfluss anzuregen – ideal bei Schwellungen nach Operationen oder Verletzungen.
Bei Tennisellenbogen, Achillessehnenreizung oder nach Bänderdehnungen bieten Tapes Halt und unterstützen die Heilung.
Auch bei Kopfschmerzen kann gezieltes Taping im Nacken- oder Schulterbereich zur Entspannung beitragen.
Tapes werden oft begleitend zu Physiotherapie, manueller Therapie oder Reha-Massnahmen eingesetzt. Auch im Sportbereich dienen sie der Prävention von Verletzungen und der Unterstützung der Muskelarbeit während des Trainings oder Wettkampfs.
Das Tape kann eine Linderung bei Kopfschmerzen und bei Menstruationsschmerzen bringen: häufige Ursache für Kopfschmerzen und Migräne sind Fehlspannungen im Bindegewebe und Verspannungen in Muskeln und Regelschmerzen werden oft durch die Verkrampfungen des Gewebes hervorgerufen.
Sogar bei Arthrose-Schmerzen kann das Taping das Gelenk entlasten. Blutergüsse nach Operationen lösen sich durch Kinesiotherapie schneller auf.
Mit diesen Tipps erhalten Sie sicher einen langfristigen therapeutischen Effekt!