Bei Candida albicans handelt es sich um eine bestimmte Art der Pilzgattung Candida, die der häufigste Erreger der sogenannten Candidosen ist.
Diese Hefepilze sind zusammen mit anderen Mikroorganismen an verschiedenen Stellen des Körpers angesiedelt, z.B. auf der Haut, im Mund, im Rachen, im Magen-Darm-Trakt und in der Scheide. Idealerweise leben sie im Gleichgewicht mit guten Bakterien, die den Candida-Gehalt im Körper kontrollieren, sodass der Pilz keine Probleme bereitet.
Wenn dieses Verhältnis aus dem Gleichgewicht gerät, besteht das Risiko, dass sich der Pilz so stark vermehrt, dass er zahlreiche Symptome hervorruft und eine Pilzinfektion entsteht. Je nachdem, wo die Infektion ausbricht, kann sich Candida als juckender Scheidenpilz, als lästige Mund- und Rachenpilzinfektion oder als gefährlicher Darmpilz zeigen.
Der Darmpilz Candida albicans gelangt während der Geburt oder im Säuglingsalter auf die Haut des Menschen und dringt in den Körper ein. Zum Überleben und zur Vermehrung siedelt der Candida-Pilz direkt im Dünndarm, wo er von Natur aus ausreichend Nahrung findet.
Der Pilz schnappt sich also die Nährstoffe, bevor der Mensch sie überhaupt aufnehmen kann. Wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente gehen dem Körper auf diese Weise verloren. Candida liebt Zucker und vergärt den aus der Nahrung gewonnenen Zucker zu Fuselalkoholen. Dadurch wird der Darm gereizt und die Leber in Mitleidenschaft gezogen. Die Candida-Pilze durchbrechen die Darmwand und dringen so in den Blutkreislauf des Menschen ein. Dies führt zur Freisetzung von giftigen Nebenprodukten im Körper und zu erhöhten Leberwerten, die nicht auf übermässigen Alkoholkonsum zurückzuführen sind.
Der Name Candida albicans leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet so viel wie „glänzend weiss”: Bei einer Candida-Infektion bildet sich an den betroffenen Stellen neben einer Rötung auch ein weiss glänzender Belag.
Da der Pilzbefall im Darm nicht sichtbar ist, bleiben Candida-Infektionen oft unentdeckt. Es gibt zwar Symptome, aber ein Candida-Befall verhält sich wie ein Chamäleon: Die Liste der Beschwerden ist endlos, Candida macht sich bei jedem Betroffenen auf ganz unterschiedliche Art und Weise bemerkbar und die Symptome können auf viele Krankheiten hinweisen.
Zu den häufigsten Beschwerden gehören Blähungen, Verstopfung oder Stuhlgang mit wässrigem Durchfall, Juckreiz am After nach dem Stuhlgang, Blut im Stuhl, Bauchkrämpfe, Schmerzen im Oberbauch, Kopfschmerzen, Aufstossen nach dem Essen und juckender Hautausschlag. Darüber hinaus verspüren die Betroffenen oft ein starkes Verlangen nach Lebensmitteln, die viel Zucker und Kohlenhydrate enthalten.
Wenn die Pilze vom Darm ins Blut gelangen, können sie sogar das Gehirn erreichen. Viele Betroffene klagen daher über psychische Beschwerden wie Depressionen und Angstzustände bis hin zu Panikattacken. Auch ungewohnte Stimmungsschwankungen und Gereiztheit können auf eine Darmpilzinfektion hinweisen. Eine Darmpilzinfektion kann sich auch auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirken. Dies äussert sich z.B. in Konzentrationsschwäche und Gedächtnisstörungen. Chronisches Müdigkeitssyndrom ist eines der Hauptsymptome, wenn Candida überhand nimmt. Auf diese Weise kann sich eine Candida-Überwucherung schnell von einem Darmproblem zu einem Problem für den ganzen Körper entwickeln.
Da ein Grossteil unseres Immunsystems im Darm angesiedelt ist und eine bestehende Pilzinfektion unser gesamtes Immunsystem nachhaltig schwächt, können vielfältige Folgen bis hin zu Nierenschäden und Entzündungen der Nasennebenhöhlen auftreten, die nur selten mit einer Pilzerkrankung in Verbindung gebracht werden.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Pilz Candida albicans in der Lage ist, das Immunsystem durch Veränderung seiner Form zu überlisten. Er kann gleichzeitig in verschiedenen Formen in einem Körper vorkommen. Dadurch verhindert er eine adäquate Immunantwort und kann sich ungestört verbreiten. Das Immunsystem ist ständig mit der Bekämpfung der Candida-Infektion beschäftigt, sodass es kaum noch Kapazitäten hat, sich um andere Probleme zu kümmern. Dies kann sogar zu lebensbedrohlichem Organversagen führen, wenn das Immunsystem durch Chemotherapie, Knochenmarktransplantation oder HIV-Erkrankung stark geschwächt ist.
Bei der Frage, wie weit sich Pilze auf unseren Schleimhäuten ausbreiten können, spielt die Zusammensetzung der Mikroorganismen im Körper eine wichtige Rolle. Ist die Darmflora beispielsweise durch Antibiotika geschädigt, hat eine Candida-Infektion leichtes Spiel.
Steigt der pH-Wert im Dickdarm, fehlt der normalerweise vorhandene Schutzschild in Form von einer genügenden Anzahl von Milchsäurebakterien, die eine übermässige Pilzbesiedlung verhindern. Da sich in der Schwangerschaft der Hormonhaushalt im ganzen Körper stark verändert, haben schwangere Frauen ein erhöhtes Risiko, an einer Darmpilzinfektion zu erkranken. Auch die Ernährung spielt bei der Entstehung von Darmpilzinfektionen eine wichtige Rolle. Pilze wie Candida albicans leben nämlich von Zucker. Wer also viel Zucker und Weissmehlprodukte verzehrt, ist grundsätzlich anfälliger für eine Pilzinfektion.
Wie lange die Candidose anhält, hängt davon ab, wann man mit der Behandlung beginnt. Wird die Candida-Infektion als solche erkannt und behandelt, klingen die akuten Beschwerden innerhalb weniger Tage oder Wochen ab.
Candida an sich ist nicht gefährlich. Bauen Sie eine gesunde Darmflora auf, ernähren Sie sich gesund und vermeiden Sie Stress. So bringen Sie die Candida-Pilze schnellstmöglich auf ein gesundes Niveau!