Augengesundheit

So schränkt nichts Ihre Sicht sein

Die Augen sind eines der wertvollsten Sinnesorgane, welche die Welt in all ihren Facetten erfahrbar machen. Dennoch schenken wir ihrer Gesundheit oft erst dann Aufmerksamkeit, wenn Beschwerden auftreten. Regelmässige Pflege und Vorsorge können jedoch dazu beitragen, Augenprobleme frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Doch wie können wir unsere Augen im Alltag optimal schützen?

Was ist wichtig für die Augengesundheit?

Die Gesundheit der Augen ist ein zentraler Aspekt des allgemeinen Wohlbefindens und kann durch gezielte Massnahmen gefördert und langfristig erhalten werden. Regelmässige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt sind ein wichtiger Bestandteil der Früherkennung und Behandlung von Augenkrankheiten. Aber auch der eigene Lebensstil spielt eine grosse Rolle. Insbesondere Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung bilden die Grundlage für gesunde Augen und wirken sich gleichzeitig positiv auf den gesamten Körper aus.

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung versorgt sie mit wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen und Antioxidantien. Sie kann die Gefahr ernährungsbedingter Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen senken – Krankheiten, die sich oft indirekt auf die Augengesundheit auswirken. Bunte Mahlzeiten mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sind daher ein wertvoller Beitrag für gute Augen.

Regelmässige Bewegung fördert nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern schützt auch die Augen. Sport und Alltagsaktivitäten helfen, Risikofaktoren wie Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren, die sich negativ auf die Augengesundheit auswirken können. Ob Spazierengehen, Joggen oder Yoga – jede Form der Bewegung zählt.

Entspannung ist nicht nur für die Seele nötig, sondern auch für die Augen. Häufige Pausen, bewusstes Blinzeln und Atemübungen können die Muskulatur rund um die Augen entspannen und Überlastungen vorbeugen. Auch Techniken wie Yoga oder autogenes Training fördern die Durchblutung und können den Augeninnendruck senken. Gesunder Schlaf trägt zusätzlich zur Regeneration bei und unterstützt ihre langfristige Gesundheit.

Wie oft lassen Sie Ihre Augen kontrollieren?

mehrfach jährlich
jährlich
alle zwei Jahre
nur bei Beschwerden
nie
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Was ist ein trockenes Auge?

Ein trockenes Auge entsteht, wenn die natürliche Befeuchtung durch Tränenflüssigkeit nicht mehr ausreicht. Die Tränenflüssigkeit hat viele wichtige Aufgaben: sie hält die Augenoberfläche geschmeidig, versorgt die Cornea mit Nährstoffen und schützt durch ihre keimtötende Wirkung vor Infektionen. Ausserdem hilft sie, Fremdkörper aus dem Auge zu spülen und sorgt für ein reibungsloses Gleiten der Lider.

Ist die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit jedoch gestört oder wird zu wenig produziert, reisst der schützende Tränenfilm auf. Dadurch werden die Augen nicht mehr optimal befeuchtet. Betroffene verspüren oft ein unangenehmes, gereiztes Gefühl in den Augen, das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. In schweren Fällen kann es sogar zu Verletzungen der Cornea und der Bindehaut kommen, was die Symptome noch verstärkt.

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  • Trockene Augen führen am Arbeitsplatz zu vielen kleinen Unterbrechungen wie Augenreiben, langsameres Lesen usw. Der Produktivitätsverlust beträgt 5% und bei schwererer Symptomatik sogar bis zu 30%.
  • Das Blinzeln wird vom schnellsten Muskel des Körpers ausgeführt und dauert nur 100-150 Millisekunden. Es dient dazu, den Tränenfilm aufrechtzuerhalten und produziert täglich etwa 1 Gramm Tränenflüssigkeit. Mit 17 Blinzeln pro Minute summiert sich dies auf rund 14.280 Blinzler pro Tag, die meist unbewusst und unwillkürlich geschehen.

Macht uns das Homeoffice kurzsichtig?

Tatsächlich kann das Homeoffice, vor allem bei jungen Menschen unter 30 Jahren, die Entwicklung von Kurzsichtigkeit begünstigen. Der Grund dafür liegt in der Anpassungsfähigkeit unserer Augen. Bei der Geburt sind die Augen auf eine bestimmte Blickweite abgestimmt, die sich mit dem Wachstum verändert. Sie sind von Natur aus auf die Ferne eingestellt.

Wird jedoch über längere Zeit fast ausschliesslich in die Nähe von Objekten – wie z. B. Bildschirme oder Dokumente – geschaut, passen sich die Augen zunehmend an diese Nähe an.

Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, regelmässig Pausen einzulegen, den Blick bewusst in die Ferne schweifen zu lassen und sich ausreichend im Freien aufzuhalten. So kann die natürliche Sehkraft besser erhalten werden.

Wie schädlich sind Kontaktlinsen für die Augen?

Grundsätzlich sind sie bei richtiger Handhabung und Pflege sicher und stellen keine Gefahr für die Augen dar. Sie bieten eine komfortable Alternative zur Brille, erfordern jedoch ein hohes Mass an Hygiene und Aufmerksamkeit, um mögliche Risiken zu minimieren. Dennoch gibt es einige Aspekte, die beachtet werden sollten, um Langzeitschäden zu vermeiden.

Eine gründliche Reinigung der Kontaktlinsen ist wichtig, um Infektionen zu vermeiden. Das bedeutet, dass die Linsen entsprechend der Gebrauchsanweisung gereinigt, in geeigneten Lösungen aufbewahrt und nicht nach Ablauf des Verfallsdatums verwendet werden sollten. Auch das Einsetzen und Herausnehmen sollte immer mit sauberen Händen erfolgen.

Kontaktlinsen sollten nur so lange getragen werden, wie vom Hersteller oder Augenarzt empfohlen. Übermässiges Tragen, insbesondere über Nacht, kann zu Trockenheit, Reizungen und Sauerstoffmangel führen, was die Hornhaut schädigen kann.

Eine falsche Anpassung kann zu unangenehmen Reizungen bis hin zu Hornhautverletzungen führen. Deshalb ist es wichtig, die Kontaktlinsen vom Augenarzt individuell anpassen zu lassen. Ausserdem reagieren manche Menschen empfindlich auf das Material der Linsen oder die Reinigungsmittel, was zu allergischen Reaktionen oder trockenen Augen führen kann.

Schadet es den Augen, keine Brille zu tragen?

Wenn Erwachsene mit einer Fehlsichtigkeit keine Brille tragen, schadet das ihren Augen nicht dauerhaft. Eine Brille dient dazu, bestehende Sehschwächen wie Kurz- oder Weitsichtigkeit zu korrigieren, kann sie aber nicht heilen. Der Verzicht führt also nicht zu einer weiteren Verschlechterung des Sehvermögens. Der Verzicht auf eine Sehhilfe kann jedoch andere Auswirkungen haben, die das Wohlbefinden beeinträchtigen.

Ohne Brille müssen die Augen härter arbeiten, um ein scharfes Bild zu erzeugen. Diese ständige Anstrengung kann zu Symptomen wie Augenbrennen, Augentränen oder Juckreiz führen. Häufig treten auch Kopfschmerzen, Nackenverspannungen oder Schwindel auf. Besonders in Situationen, in denen scharfes Sehen unerlässlich ist – wie beim Autofahren oder Lesen – kann das Tragen einer Brille den Augen viel Stress ersparen.

Für Kinder gilt das anders. Bei ihnen ist es entscheidend, eine Fehlsichtigkeit frühzeitig und konsequent zu korrigieren. Nur so können sich die Augen optimal entwickeln und das Sehvermögen wird nicht negativ beeinflusst. Wird dies vernachlässigt, kann dies langfristige Folgen für die Sehleistung haben. Ein Optiker kann dabei helfen, die richtige Brillenstärke zu bestimmen und individuelle Lösungen anzubieten.

Welche Rolle spielt die Ernährung für die Augen?

Die Ernährung ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit der Augen und trägt zu ihrem langfristigen Schutz bei. Eine ausgewogene und nährstoffreiche Kost kann das Risiko für Augenerkrankungen wie altersbedingte Makuladegeneration (AMD), Katarakt oder Netzhautschäden deutlich senken.

Bestimmte Nährstoffe spielen dabei eine zentrale Rolle: Antioxidantien wie die Vitamine C und E schützen die Augen vor Schäden durch freie Radikale und Zeaxanthin aus grünem Blattgemüse bewahren die Retina vor UV-bedingten Schäden und Vitamin A aus Karotten oder Süsskartoffeln ist für die Sehkraft vor allem bei schwachem Licht unerlässlich. Omega-3-Fettsäuren aus Fisch und Nüssen fördern ebenfalls die Gesundheit der Netzhaut und können Beschwerden wie trockene Augen lindern.

Eine ausgewogene Ernährung sollte reich an frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten sein, während Zucker und gesättigte Fettsäuren reduziert werden sollten. Wasser und ungesüsste Getränke helfen, den Körper und die Augen ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen.

Augengesundheit: so bewahren Sie Ihre Sehkraft langfristig

  • Setzen Sie auf die Kraft der Carotinoide. Gemüse wie Paprika, Karotten, Rote Beete, Brokkoli, Spinat und Grünkohl sowie Beeren und Zitrusfrüchte enthalten wertvolle Carotinoide wie Lutein und Beta-Carotin. Diese sekundären Pflanzenstoffe erhöhen die Makulapigmentdichte und schützen Ihre Netzhaut, indem sie energiereiches kurzwelliges Licht aufnehmen. So verbessern sie nicht nur Ihre Sehfähigkeit, sondern schützen Ihre Augen auch vor schädlichen photochemischen Reaktionen.
  • Eine mediterrane Ernährung, die reich an Gemüse, Fisch und Olivenöl ist, liefert wertvolle Nährstoffe wie Vitamin C, Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren. Diese unterstützen die Netzhautfunktion und können das Risiko altersbedingter Makuladegeneration senken. Reduzieren Sie dabei den Verzehr von Fleisch und Milchprodukten, um Ihre Augengesundheit zusätzlich zu fördern.
  • Bei konzentrierter Arbeit, insbesondere vor Bildschirmen, neigen wir dazu, weniger zu blinzeln. Dadurch trocknet der schützende Tränenfilm auf der Hornhaut schneller aus, was zu trockenen Augen und verschwommenem Sehen führt. Blinzeln Sie bewusst regelmässig, um den Tränenfilm zu stabilisieren und Ihre Augen feucht zu halten.
  • Schützen Sie Ihre Augen mit UV-Filtern. UV-Strahlung kann die Retina schädigen und das Risiko für Erkrankungen wie Grauen Star oder altersbedingte Makuladegeneration erhöhen. Eine Sonnenbrille mit 100-prozentigem UV-Schutz ist daher unerlässlich – nicht nur bei strahlendem Sonnenschein, sondern auch an bewölkten Tagen. UV-Strahlen sind immer vorhanden und gefährlich für Ihre Augen.
  • Viele Augenerkrankungen, wie Glaukom oder diabetische Augenerkrankungen, entwickeln sich schleichend und bleiben lange unbemerkt. Ab einem Alter von 40 Jahren wird empfohlen, alle zwei Jahre zur Augenarztkontrolle zu gehen. So können Erkrankungen frühzeitig erkannt und gezielt behandelt werden, bevor das Sehvermögen leidet.
  • Vitamin C, enthalten in Zitrusfrüchten, Paprika und Kiwis, schützt die Augen vor freien Radikalen, die durch Licht und Sauerstoff entstehen und die Netzhautzellen schädigen können. Vitamin E, das in Pflanzenölen, Nüssen und Grünkohl vorkommt, ergänzt diesen Schutz und trägt zur Regeneration der Zellen bei. Eine Ernährung mit diesen Vitaminen stärkt sie langfristig.
  • Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern Wasser oder ungesüsstem Tee täglich hilft, den Tränenfilm stabil und die Augen feucht zu halten. Besonders in beheizten Räumen oder bei längerer Bildschirmarbeit ist dies wichtig, um Trockenheit und Reizungen vorzubeugen.
  • Lange Stunden vor dem Computer beanspruchen Ihre Augen stark. Halten Sie den Bildschirm etwa 50-80 cm entfernt und platzieren Sie ihn auf Augenhöhe. Nutzen Sie zudem die 20-20-20-Regel, um Ihre Augen zu entspannen. Schauen Sie alle 20 Minuten für 20 Sekunden in die Ferne, idealerweise 20 Meter.
  • Verzichten Sie auf Rauchen. Es schädigt nicht nur die Gefässe in Ihren Augen, sondern erhöht auch das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration. Die im Tabakrauch enthaltenen Schadstoffe verschlechtern die Durchblutung der Netzhaut und können langfristig zu irreversiblen Schäden führen.
  • Reduzieren Sie Blaulichtbelastung. Die intensive Nutzung von Smartphones, Tablets und Computern setzt Ihre Augen einer hohen Blaulichtstrahlung aus, die den Schlaf-Wach-Rhythmus stört und die Augenmuskulatur belastet. Verwenden Sie Blaulichtfilter oder schalten Sie den Nachtmodus ein, um Ihre Augen zu schützen.
  • Schützen Sie Ihre Augen im Winter. Trockene Heizungsluft kann den Tränenfilm angreifen und sie reizen. Lüften Sie regelmässig, verwenden Sie Luftbefeuchter und tragen Sie draussen bei hellem Schnee eine Sonnenbrille, um Blendungen zu vermeiden.
  • Übungen wie die Nah-Fern-Fokussierung helfen, die Augenmuskeln zu entspannen. Schauen Sie bewusst abwechselnd auf ein nahes und ein weit entferntes Objekt, um Ihre Sehschärfe zu trainieren. Diese Methode kann auch die Anpassungsfähigkeit Ihrer Augen verbessern.
  • Wenn Ihre Augen oft trocken sind, können Augentropfen helfen, den Tränenfilm zu stabilisieren. Verwenden Sie nach Möglichkeit konservierungsmittelfreie Präparate, um Irritationen zu vermeiden, und achten Sie darauf, die Tropfen nicht länger als empfohlen zu nutzen.

Die Gesundheit unserer Augen ist ein zentraler Schlüssel zu Lebensqualität und Wohlbefinden. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen, eine ausgewogene Ernährung und der Schutz vor schädlicher UV-Strahlung tragen wesentlich dazu bei, das Sehvermögen langfristig zu erhalten. Wer frühzeitig auf die Bedürfnisse seiner Augen achtet, investiert nicht nur in die eigene Sehkraft, sondern auch in ein gesünderes Leben.

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