Es gibt mehrere Arten von Baldrian, doch wird als Arzneipflanze nur Valeriana officinalis genutzt, bekannt als der echte Baldrian. Seine Bezeichnung ist auf das lateinische „valere” („kräftig, gesund”) zurückzuführen und entwickelte sich mit der Zeit zu Baldrian.
Für die beruhigende Wirkung von Baldrian sind die darin enthaltenen Valerensäuren (Mono- und Sesquiterpene) zuständig, welche in Tabletten, Dragees und Tropfen verwendet werden. Diese Säuren bekommt man aus dem getrockneten Wurzelstock von Valeriana.
Den typischen Baldriangeruch verleihen dieser Pflanze ihre ätherischen Öle. Der Geruch ist zwar für Katzen anziehend, doch für Menschen eher unangenehm. Das ist der Grund dafür, dass überzogene Baldrian Tabletten bevorzugt werden anstatt Valeriana als Tropfen oder als Tee einzunehmen. Baldrian gibt es in Form von Fertigpräparaten wie Dragees, Tabletten, Tropfen und Tinktur sowie als Teebeutel, Teeaufgusspulver und lose Baldrianwurzeln.
Für die Wirksamkeit des Baldrians gegen Schlafstörungen ist das Zusammenspiel verschiedener Inhaltsstoffe verantwortlich.
Die beruhigende Valerensäure und andere Wirkstoffe beeinflussen die Stoffwechselaktivität der Nervenzellen und reduzieren deren Erregbarkeit. Sie haben Einfluss auf den Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure (GABA), sodass eine entspannende und entkrampfende Wirkung entsteht.
Synthetische Schlafmittel erzwingen den Schlaf, wobei Baldrian als ein vorteilhafter Schlafbereiter gilt und die natürliche Einschlafbereitschaft unseres Körpers erhöht. Diese Pflanze erleichtert das Einschlafen und kann das Durchschlafvermögen verbessern, sodass man sich nach dem Aufwachen erholter fühlt. Diese Effekte treten jedoch nicht sofort auf, sondern nur bei regelmässiger Einnahme.
Studien zeigen, dass Baldrian beruhigend und angstlösend wirkt bei nervöser Unruhe und bei Prüfungsangst. In Stresssituationen kann man also zu einem Baldrianpräparat nach der Absprache mit dem Arzt greifen.
Baldrianextrakte können auch bei geistiger Überarbeitung, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, nervösen Herzleiden, krampfartigen Schmerzen im Magen-Darm-Bereich sowie bei verspannten Muskeln hilfreich sein.
Bei leichten Schlafstörungen gilt Baldrian als das beliebteste pflanzliche Mittel. Gute Begleiter von Baldrian sind Heilkräuter mit einer ähnlichen Wirkung wie Melisse, Hopfen und Passionsblume.
Seine beruhigende Wirkung kann durch die synergistische Kombination mit anderen Kräutern verstärkt werden.
Zum Beispiel wird Baldrian häufig mit Kamille, Lavendel, Melisse oder Hopfen kombiniert, um die schlaffördernde und angstlösende Wirkung zu verstärken. Diese Kräuter ergänzen sich, indem sie gemeinsam die Entspannung fördern, den Stress abbauen und das Nervensystem beruhigen.
Die Kombination aus verschiedenen Pflanzenstoffen sorgt für ein breiteres Wirkungsspektrum und kann individuellere Unterstützung bieten, je nach den spezifischen Bedürfnissen des Anwenders.
Baldrianpräparate sollten regelmässig eingenommen werden, weil sich ihre volle beruhigende und schlaffördernde Wirkung meist erst nach einigen Tagen bis Wochen kontinuierlicher Anwendung entfaltet.
Der pflanzliche Wirkstoff beeinflusst bestimmte Botenstoffe im Gehirn und hilft dabei, das Nervensystem zu beruhigen. Eine einmalige Einnahme zeigt oft nur eine milde Wirkung, während die regelmässige Anwendung den Körper schrittweise auf Entspannung und besseren Schlaf einstellt.
Diese Tipps helfen Ihnen, für einen gesunden Schlaf und ein entspanntes Nervensystem zu sorgen!